#86 Feministische Raumforscherin: Partizipation, Care und KI als räumliche Praxis

Shownotes

Als Forscherin zwischen Architektur und Ethnologie untersucht Lara Stöhlmacher, wie Räume wahrgenommen, verhandelt und gemeinsam gestaltet werden. Ein Gespräch über kollektive Methoden, feministische Perspektiven und darum, wie KI kritisch in eine sorgende Architekturpraxis eingebunden werden kann.

Host und Produktion: Kerstin Kuhnekath Redaktion und Text: Katharina Lux

Übersicht aller Folgen mit weiteren Infos & Bildern zu unseren Gästen: https://www.baunetz-campus.de/podcasts

Der BauNetz CAMPUS Alumni-Podcast wird unterstützt von GIRA.

Transkript anzeigen

00:00:00: Willkommen und seid gegrüßt zur sechsohnachtzigsten Episode von Studiertum zu Bauen, dem Baunetzkampus Alumni Podcast präsentiert von Gira.

00:00:08: Ich bin Kerstin Kuhnekatz und mein heutiger Gast ist Lara Stöllmacher.

00:00:13: Los geht's.

00:00:13: Herzlich willkommen im Baunetz Campus Alumni Podcast.

00:00:16: Lara Stillmacher, hallo.

00:00:18: Du bist Architektin, Ethnologin und Forscherin und arbeitest an der Schnittstelle von Architektur, Ethnografie und künstlerischer Praxis und Forschung.

00:00:28: Du hast Architektur, Ethnologie und Kunstgeschichte an verschiedenen Universitäten studiert.

00:00:33: Wie haben diese unterschiedlichen Perspektiven deine Herangehensweise an Architektur beeinflusst?

00:00:40: Und wie lief das

00:00:41: ab?

00:00:42: Ja, hallo, guten Morgen.

00:00:44: Vielleicht muss ich dazu einmal kurz sagen, wie es überhaupt zu dieser Kombination kam.

00:00:52: Das Anfangsinteresse war die Architektur.

00:00:54: Und dann habe ich ein bisschen reingeschaut, in wie so ein Architekturstudium funktioniert.

00:01:02: in einem ersten Semester und da waren wir in einem toll ausgestatteten Studio, haben unsere Modelle gemacht, haben uns wahnsinnig viel Gedanken über Räume gemacht und schöne Pläne gezeichnet und das schön präsentiert und waren aber kaum draußen.

00:01:17: Und für mich war das von Anfang an Einfach ein wirkliches Unwohlsein, dass ich dachte, ich habe diese ganzen Fragen, ich bin ganz jung, ich bin irgendwie knapp zwanzig.

00:01:27: Ich möchte Räume machen, aber ich verstehe gar nicht, wie diese Gesellschaft da draußen funktioniert, für die diese Räume sein sollen.

00:01:37: Und gleichzeitig ist das Architekturstudium ja auch ein Studium, das erfordert ja wahnsinnig viel Einsatz, Nächte, die durchgearbeitet werden und kostet viel Geld.

00:01:46: Und das machen viele Leute ja schon aus eine eher idealistischen Haltung, also sicherlich nicht alle, aber schon einige.

00:01:54: Und für mich war schwierig diese Diskrepanz zwischen irgendwie ganz viel wollen, aber irgendwie diesen methodischen Kasten nicht haben in der Raumplanung, weil es eben ganz viel um so Sachen bauen, erst mal Statements setzen, Sachen verändern geht.

00:02:11: Und dann war es tatsächlich so ein rum mehr andern und gucken und schauen, wo diese Werkzeuge herkommen können.

00:02:19: Und in der Ethnologie ist ja vielleicht erst mal grob so als Idee.

00:02:26: Ethnologie oder die Kultur und Sozialanthropologie sind ja erst mal die Leute, die setzen sich damit oder die versuchen herzuerforschen, dass die Ausnahme das, was weit weg ist, sozusagen.

00:02:35: Aber vielleicht jetzt nicht nur weit weg im Sinne von ferne Länder, sondern einfach weit weg, vielleicht auch von der eigenen kulturellen Prägung oder na, ist mir das sozusagen in Anführungsstrichen das Fremde.

00:02:48: Und diese empirische Kasten, diese Feldforschung, dieses Hingucken, dieses Fragen stellen, diese eigene Annahme hinterfragen.

00:02:59: Und zu versuchen, immer wieder durch sich dem Feld auszusetzen, durch verschiedene Feldforschungsmethoden eben irgendwie dem auf die Spur zu kommen, was da eigentlich passiert bei diesem Betrachtungsgegenstand, das fand ich wahnsinnig bereichern.

00:03:16: Und gleichzeitig, als ich den Ethnologie, das habe ich im Bachelor studiert.

00:03:20: gemacht habe, habe ich auch gemerkt, ich bin immer mehr zur materiellen Kultur wieder zurückgekommen.

00:03:25: Also du hast ein Grundlagenstudium, ich habe in Hamburg studiert, sehr empirisches Feldforschungsgeprägtes Institut.

00:03:33: Da geht es dann ganz viel um erstmal Wirtschaftssysteme, Unglaubenssysteme, um alles, was sich gar nicht materielle manifestiert, also was superabstrakt ist.

00:03:43: Und in der materiellen Kultur ist es natürlich spannend und da, finde ich, bereichern sich die beiden Felder sehr.

00:03:50: Wie also diese ganzen kulturellen, wie sich das in den Artefakten oder auch in der Nutzung von Materialien manifestiert oder welche Wechselwirkungen da auch entstehen, das ist sozusagen dann

00:04:05: der Punkt.

00:04:07: Also du hast diese Verbindung gesehen, aber die gibt es eigentlich nicht.

00:04:11: Zwischen Ethnologien und Architektur meine ich jetzt.

00:04:14: Also ich sagen wir so, ich habe bin ich wieder zur Architektur, also ich habe es im Jahr seven angefangen zu studieren.

00:04:21: Damals gab es schon Architektur, Ethnologie.

00:04:24: an der Uni Wien gab es jemanden, das ist eben auch eine sehr große Uni, die haben sehr, da haben die verschiedenen Fächer sehr miteinander zusammengearbeitet, ich glaube das hat das... hat ihm geholfen.

00:04:34: In Hamburg, wo ich Ethnologie studiert habe, dort gab es die Kunstgeschichte, die sich eben sehr mit Architekturgeschichte auseinander gesetzt hat.

00:04:41: Und die Ethnologie, die waren im gleichen Haus, das hat sich irgendwie bereichert, aber eben in der Ethnologie selber gab es dort zumindest keine richtigen Forschungsschwerpunkt.

00:04:50: Und ich meine, ich habe ja damals auch nichts gesehen.

00:04:52: Also ich bin jetzt tatsächlich so ein bisschen mein Bauchgefühl und meinen Fragen gefolgt, um das erstmal vorweg zu sehen, zu nehmen.

00:05:00: Aber ja, es ist tatsächlich mittlerweile ist die ethnologische Haltung oder dieses, das ist gerade auch diese Feldforschung, diese Empirie, die dahinter liegt, ist mittlerweile sehr viel präsenter geworden und sehr viel mehr.

00:05:15: auch in anderen Fächern wird die diskutiert, in der Architektur definitiv, was ich auch toll finde.

00:05:23: Aber ja, ich glaube damals war das eher so ein bisschen nischig, beziehungsweise andersrum, ich bin nach dem Ethnologiestudium dann an die UDK gegangen in Berlin.

00:05:32: und dann nochmal im Bachelor in der Architektur zu machen.

00:05:34: Und das ist natürlich das eine ganz andere Welt.

00:05:37: Einerseits hast du das kulturantrobiologische, sehr sozialwissenschaftliche, humanistische, diese Geistwissenschaften, die alles analysieren und definieren und durchdiskutieren.

00:05:49: Und auf der anderen Seite hast du eine Kunsthochschule, die damals einfach auch nicht in einer wahnsinnig politischen Phase steckte.

00:05:59: Also das war schon noch Eher so ganz klassische Raste, Architektur, sehr formal.

00:06:08: Ach, echt?

00:06:09: Ich habe ein Hör von der UDK gerne, dass es sehr frei ist und ganz wenig formal.

00:06:14: Ja.

00:06:15: Das heißt auch ganz, ganz, ganz viel, was sich da getan hat und was auch ganz toll.

00:06:18: Ja, toll.

00:06:18: Und auch, als wir später angefangen haben mit Femmerk, auch im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.

00:06:32: Das waren natürlich Fragen, die die Studierenden, die wir haben uns natürlich alle irgendwo eingesetzt für Sachen.

00:06:37: Natürlich ist Berlin wahnsinnig kreatives und irgendwie diverses Umfeld gewesen.

00:06:42: Aber jetzt in der Lehre, muss ich sagen, hat sich das bei uns zumindest in den ersten Semestern nicht unbedingt untergeschlagen.

00:06:47: Also wir haben tatsächlich klassisch verschiedene Raumschaffende Methoden wie Falten und Carving und Stambry.

00:06:57: Also wir haben sehr formal gearbeitet und Museen geplant am Anfang.

00:07:02: Du hast das Protokollmagazin auch an der UDK Berlin mitgestaltet.

00:07:07: Wie hat die Arbeit an dieser offenen Plattform eure Sicht auf architektonische und gesellschaftliche Kontexte erweitert?

00:07:13: Von zwei tausend zwölf bis sechzehn warst du Co-Editor in Schief, oder wenn man so hier reich ist?

00:07:17: Ja, so würde ich jetzt nicht

00:07:18: schreiben.

00:07:19: Also wir waren eine Gruppe von Studierenden, die sich eben genau in diesem Kontext Architektur da zusammengetan haben und dachten, es gab dieses Protokollmagazin vorher schon mal, auch in vier Ausgaben, aber es wurde irgendwie immer nicht weitergeführt.

00:07:35: Und wir wollten eben genau diese ganzen Fragen, die Studierende haben.

00:07:39: Und wir waren ganz unterschiedlich zusammengewürfelte Gruppe.

00:07:42: Wir waren jetzt nicht alles Leute, die vorher in Geisteswissenschaftliche Studium gemacht haben, gar nicht.

00:07:46: Sondern wir waren alles Leute, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit Raumausländer gesetzt haben, teilweise ganz klassisch architektonisch, Schnittel zeichnen.

00:07:54: Super.

00:07:54: Und andere Leute, die eben vor allen Dingen auch eher politischere, aktivistischere Interessen erst mal hatten.

00:08:01: Und uns ging es darum, irgendwie eine Plattform auch langfristig wieder aufleben zu lassen, die dieses Magazin ja dort... bieten konnte, die diese Vielfalt sich mit Raum zu beschäftigen und diese verschiedenen Kontexte, in denen diese Fragen und Architektur, wenn man das so nennen möchte, diese Vielfalt, die so Rahmen geben kann, damit man das erstmal in Kontext setzt und dann besprechen, verhandeln und erstmal sichtbar macht.

00:08:27: Das heißt, wir haben uns erstmal überlegt, wie schaffen wir es, dass wir das langfristig eben am Laufen halten und nicht wieder, wir machen das jetzt und dann sind wir alle total fertig und kaputt.

00:08:36: und dann schläft es wieder ein und deshalb haben wir uns als Studierende und mit wahnsinnig toller Unterstützung auch von einigen Professorinnen, vor allen Dingen an der UDK, überlegt, was können wir denn jetzt am besten?

00:08:48: Wir haben eben diese, genau diese Editorrolle vor allen Dingen, diese redaktionelle Rolle vor uns angenommen und gesagt, wie kriegen wir all die Sachen, die wir nicht so gut können, zum Beispiel eben Grafik, also als Architekt in... macht man ja immer alles.

00:09:01: Aber es gibt eben auch Leute, die können das deutlich besser und schneller.

00:09:05: Und an der UDK gibt es ja eine visuelle Kommunikation, ein ganz großen Fachbereich, der sich genau mit diesen Sachen total toll auseinandersetzen.

00:09:13: Das heißt, dann haben wir eine Kollaboration mit denen gestartet.

00:09:17: Und das heißt, es gab eine Gruppe aus der visuellen Kommunikation, die sich dann auch sozusagen als feste Gruppe zusammengetan hat.

00:09:24: Und dann haben wir für jedes Heft ein Thema entwickelt und dann haben die das jeweilige grafische Konzept entwickelt und

00:09:33: so

00:09:34: hat es so einen Gang.

00:09:36: Also wirklich ein Gemeinschaftsprojekt aus der Studierendenschaft sozusagen.

00:09:41: Aus der Studierendenschaft und wir haben offenen Call jedes Jahr definiert zu einem Thema und das aber auch offen öffentlich.

00:09:49: beworben, um eben genau auch einerseits diese Projekte und diese Interessen, die Leute aus der UDK woanders verfolgen, mit reinnehmen zu können, aber auch eben Sachen, die ganz andere Leute, aber die vielleicht auch gar nicht Architektur machen und die auch vielleicht gar nicht an UDK sind, aber die sich trotzdem eben.

00:10:06: zum Beispiel am Anfang war das Thema Neuland.

00:10:08: Dann hatten wir ein Thema und dann

00:10:14: haben wir

00:10:14: Leute gesucht, genau, die dieses Thema irgendwie bei beantworten und dann geschaut, was passiert und das vor allen Dingen redaktionell begleitet.

00:10:24: Du hast

00:10:24: auch andere Dinge getan während deines Studiums schon, bevor du abgeschlossen hast.

00:10:29: Du hast auch schon mit der Eichbluss gearbeitet unter anderem.

00:10:34: Richtig, was hast du da gemacht?

00:10:36: Oder wie bist du auch da hingekommen?

00:10:37: Ich hab' in den ersten Semester Architektur den Bachelor in Ethnologie zu Ende geschrieben.

00:10:51: Und dann einfach mit dem Wunsch diese beiden... Arbeitsweisende schreiben, das Gestaltende, das miteinander zu verbinden und zu gucken, was kann man eigentlich damit da draußen machen.

00:11:02: Und dann habe ich erst mal Praktikum gemacht und dann mehrere Ausgaben als Assistentin in der Redaktionsassistenz, also auch Interviews nachher bearbeitet und solche Sachen gemacht.

00:11:13: Genau.

00:11:13: Und ich bin währenddessen auch schon dann nach Chicago gegangen zum Studium.

00:11:17: in der UDK war es so und es ist immer noch so, glaube ich, dass man weg musste.

00:11:23: Also wir mussten alle einen Auslandsjahr machen, es sei denn wir hatten driftige Gründe es nicht zu tun.

00:11:30: Und das heißt, dann war ich in Chicago und hab das auch nebenher gemacht.

00:11:34: Aber es war, ja,

00:11:36: aus Chicago heraus.

00:11:38: Das war das Fulbright Stipendium an der University of Illinois, Chicago.

00:11:44: Genau, ich habe ein Travel Grant von Fulbright und netterweise bekommen, um... der mir geholfen hat, das doch sehr kostspielige Unterfangen dort mitzusch finanzieren, genau, und auch ein ganz interessantes Netzwerk dazu zu erleben.

00:12:05: Wie sah dein Weg in die Praxis aus nach dem Studium?

00:12:13: Ich habe ja, wie gesagt schon, dadurch, dass ich vorher schon diesen Bachelor gemacht habe, musste ich ja auch schon immer, also ich habe schon immer Geld verdient und habe immer alles ein bisschen berufsbegleiten gemacht.

00:12:23: Einerseits, weil ich eben diese verschiedene Interessen hatte und erst mal so Try and Error geschaut habe, was kann man damit machen und wo funktioniert es und wo vielleicht nicht.

00:12:33: Ich bin zumindest ein Mensch, der Sachen oft ausprobieren muss und dann klappt es oder klappt es nicht, okay.

00:12:38: Aber dann hat man mehr Daten oder dann habe ich mehr Daten.

00:12:42: Ja, und das heißt, ich habe vor allen Dingen, ich habe in ganz unterschiedlichen Bereichen, ich habe in der Senatsverwaltung mit in der Vorprüfung gearbeitet.

00:12:51: von Schulwettbewerben oder auch mal in der Architektuberatung ganz kurz oder auch im Architekturbüro bei Thomas Krüger.

00:12:59: Und gleichzeitig bietet die UeDK aber auch ein Umfeld, was schon fördert auch eigene Positionen einzunehmen und eigene Arbeitsweisen zu kultivieren und damit.

00:13:10: vielleicht auch eine eigene Praxis zu etablieren.

00:13:12: Und so kam es dann, dass daraus eigentlich studienbegleitende Arbeit begleitend, denn FEMMARG immer mehr Form angenommen

00:13:21: hat auch.

00:13:21: Was ist FEMMARG?

00:13:23: Ihr habt experimentell und intersektional gearbeitet.

00:13:26: Was heißt das?

00:13:27: Also FEMMARG hat sich in der Udeka-Udeka zusammengetan und damals vor allen Dingen aus so einem Namen eben Unzufriedenheit mit den Themen, die besprochen wurden in den offiziellen Formaten, also mit dem Udeka Monday oder Tuesday, die Leute, die dort eingeladen sind, das ist die Vortragsreihe, die offizielle des Instituts gewesen, die Leute, die dort eingeladen wurden, die Themen, die dort besprochen wurden, wie es besprochen wurde.

00:13:55: Also ich habe eine Person, die steht vorne und zeigt Projekte und wir haben uns in den Themen, in den Arbeitsweisen und in den Leuten, die dort waren, nicht Wir dachten, da gibt es noch mehr.

00:14:07: Also erst mal zu schauen, wie können wir es anders machen?

00:14:10: Dann haben wir erst mal eine andere Form der Gesprächsreihe für uns ausprobiert.

00:14:14: Das waren die Eftorx.

00:14:17: Und so hat sich so eine Gruppe zusammen getan.

00:14:18: Und ich bin dann auch, also ich war nicht ganz am Anfang dabei, sondern dann im zweiten, dritten Monat.

00:14:25: Genau.

00:14:26: Und dann hieß es für uns vor allen Dingen, die Kontexte, die Netzwerke, und die Arbeitsweisen, also die Prozesse, mehr auf die Prozesse zu schauen, mehr auf das alles zu schauen, nicht nur auf das Ende der Gegend, sondern zu gucken, was genau, wer genau macht da eigentlich, was genau, so.

00:14:45: Und unter anderem hat sich das dann erstmal in den EFTalks darin geäußert, dass wir Praktikerinnen, nicht nur Architektinnen, aber auch Architektinnen, unterschiedliche Positionen, Leute, die sich irgendwie mit Raum auseinandersetzen und dann auf künstlerische Art und Weise, auf aktivistische Art und Weise.

00:15:07: Und dann zu besprechen, wie seid ihr aber auch dahin gekommen, das zu machen?

00:15:11: Also ein bisschen, was wir jetzt auch gerade machen.

00:15:13: Zu sagen, wie hast du denn eigentlich deinen ersten Job bekommen?

00:15:18: Wie hast du die Möglichkeit bekommen, das zu machen, was du gerade machst?

00:15:21: Und was ganz Spannende, fand ich, war, dass bei allen einfach so klar war, du hattest Netzwerke.

00:15:31: Natürlich, keiner kann irgendwie das alleine machen, sondern sei ist, dass wir eben in verschiedenen, du hast gerade schon Fullbright genannt, du hast also Zugang haben, dadurch, dass wir in bestimmten Förderprogrammen reinrutschen, dass wir in bestimmten universitären Kontexten sind oder Künstlerinnen, es gibt ja auch ideelle Förderung, in dem Sinne von einfach Wissen weiterzugeben.

00:15:51: und genau solche Fragen haben uns von Anfang an beschäftigt.

00:15:55: Und gleichzeitig auch welche Einflüsse kommen dann von außen, aber durch diese Reihe, die ihr dann kritisch gesehen habt, vielleicht, dass es da eben noch mehr Stimmen geben muss, und auch wer entscheidet, überhaupt welche Stimme zu hören

00:16:08: ist.

00:16:08: Ja, und ich meine, das war jetzt vielleicht noch gar nicht die intersectionale Arbeitsweise, sondern da ging es tatsächlich der Anfang.

00:16:14: Wir waren alles jetzt keine ausgebildeten Feministinnen, sondern erst mal fragende Studierende.

00:16:21: Und wir haben aber dadurch die Möglichkeit bekommen, eben auch eigene Projekte zu machen und haben sehr unterstütztendes Umfeld gehabt und eben auch viele Leute, die auch ähnliche Fragen haben, um vielleicht ein Beispiel zu nennen, ein frühes auch, ein Audio-Walk.

00:16:35: Also wir haben ja genau bei dem Gesprächsrhein, bei den EFTalks, das war ja auch, wie gesagt, erstmal ein Raum, in dem miteinander gesprochen wurde.

00:16:41: Und diese Art Austausch haben wir eigentlich in jedem Projekt weitergeführt.

00:16:45: und zu schauen, was passiert denn eigentlich, wenn man diese ganz klassischen Arbeitsweisen und diese ganz normative Vortragsreihe.

00:16:54: Normative in der Architektur ist eben sonst vor allen Dingen auch dieses Ich zeich alles auf Plänen oder in Renders oder alles sehr visuell.

00:17:01: Und wir haben uns gefragt, was bleibt uns dann oder was können wir denn entdecken, wenn wir das weglassen.

00:17:08: Und die Airfrog zum Beispiel ist eine Audio-Work-Reihe.

00:17:12: Wir wurden damals eingeladen von der Galerie Futura.

00:17:16: um für die Ausstellung Berlin- two-thousandfünfzig, glaube ich, oder dreißig.

00:17:21: What could the non-sexist city look like?

00:17:24: Da wurden wir als Architektin eingeladen, um eine Stadtführung zu machen.

00:17:28: Wahrscheinlich mit der Idee, dass wir dann besonders gute, gebaute Beispiele zeigen würden.

00:17:34: Und wir waren damals sechs Personen im Kollektiv und für uns war aber viel spannender, da zu sagen, was heißt denn eigentlich non-sexist city?

00:17:43: Weil das für uns alle schon, wir waren nur sechs, aber für jeweils, wo uns unterschiedliche Dinge bedeutet

00:17:49: hat.

00:17:51: Oder beziehungsweise diese Art von Diskriminierung oder auch Sexismus, den wir erfahren haben.

00:17:57: Aber vor allen Dingen fand mir auch eben spannend diese Haltung, diese Handlungsstrategien, die Leute daraus entwickeln.

00:18:04: um sich eben trotzdem den Raum zu erschließen oder irgendwie handlungsfähig zu sein.

00:18:09: Da steckt ja eine ganz große Kompetenz drin.

00:18:12: Und das darauf zu gehen, zu gucken, welche verschiedenen räumlichen Strategien entwickeln Menschen aufgrund ihrer persönlichen individuellen Identität.

00:18:24: Und da fängt das intersectionelle dann eher an zu schauen, das erstmal darstellbar und verhandelbar zu

00:18:31: machen.

00:18:31: Das heißt du... ermöglicht oder ihr habt dann durch den Out-of-Walken-Perspektivwechsel ermöglicht.

00:18:36: Also die Stimme, die man gehört hat, war sozusagen dann der Blick dieser Person, von der die Stimme ist, auf den Raum, durch den man sich bewegt.

00:18:44: Genau, wir haben uns überlegt, wie können wir das dann erfahrbar machen, wie Menschen eben sich emancipatorisch im Raum bewegen, welche Strategien sie entwickeln.

00:18:53: Und da, finde ich, wird es auch dann weniger ethnologisch, ethnologisch ist sicherlich diese Geschichten sammeln und das... Architektonische wird dann eher, wie kann ich es wirklich erfahrbar machen und wie kann ich das irgendwie in den Raum reinbringen?

00:19:03: Also ganz praktisch so aus, und zwar auch noch Corona muss man dazu sagen, und wir hatten dadurch ganz viel Einschränkung, aber eben auch vielleicht Möglichkeiten.

00:19:13: und die Frage war, was einzig, was man machen konnte, war spazieren gehen werden Corona?

00:19:17: Wenn wir jetzt spazieren gehen würden, mit wem würden wir es denn machen wollen?

00:19:20: Und dann haben wir... Leute aus unserem Netzwerk, Leute in Positionen, die wir spannend fanden, auch Leute, Kerstin Hohneitz zum Beispiel, die hatten wir schon eingeladen, die Person zu dem F-Talks, eine Kunstschaffende und zum Beispiel ganz praktisch war Kerstin Hohneitz eine Reihe Reisposition One und da geht es darum mit als weiblich gelesenen Künstlerin oder die Personen zu fragen, drei Minuten im öffentlichen Raum zu stehen.

00:19:50: Strategie einmal zu zeigen.

00:19:52: Was macht das mit der Person?

00:19:53: Und was sind vielleicht auch so diese Handlungen, die daraus erwachsen?

00:19:56: Also ich bin irgendwo und als weibliche Person bin ich, sagen wir so, das merke ich bei mir selber auch, gucke dann öfter auf, ich gucke öfter auf die Uhr und so und gib irgendwie immer so eine Art Entschuldigung, warum ich jetzt da bin, ich warte auf jemanden.

00:20:09: Aber wirklich tatsächlich einfach mal zu stehen und nichts zu machen und zu schauen, wie reagiert das Umfeld auf mich?

00:20:13: Und dann werden die Leute, die teilnehmen, mit dem Audio-Walk gebeten, das eben mitzumachen.

00:20:17: Sich anhand von dieser Geschichte, von dieser Person, die diese Strategie oder diese Verhaltensweise oder sozusagen so eine Anleitung gibt, einmal sich anders zu bewegen im öffentlichen Raum, das nachzumachen und dann das aber auch am eigenen Körper zu erfahren und dann zu schauen.

00:20:34: Und da gibt es verschiedene Genomen.

00:20:35: Wir sozusagen so ein bisschen so ein Sammelkorb, verschiedene Geschichten von verschiedenen Menschen.

00:20:39: Und eben auch niemals abschließen, also jetzt.

00:20:42: hat nicht den Anspruch, dass wir da alle Geschichten eingesammelt haben im Gegenteil.

00:20:47: Ja, es geht, wenn ich das richtig verstanden habe, eher um den Erfahrungswert

00:20:50: derjenigen,

00:20:51: die den AudioWalk durchführen.

00:20:53: Genau.

00:20:54: Und auch zu zeigen, wir haben jetzt, genau, wir haben jetzt hier fünf verschiedene Perspektiven.

00:21:01: Es gibt aber vier Milliarden.

00:21:03: Ja.

00:21:04: draußen, also sozusagen aber erst mal, um immer wieder in diese Reflexion reinzukommen und zu gucken, was passiert, wenn ich eben nicht sage, so ist es jetzt und ich mal das jetzt so und sondern erst mal immer einen Schritt zurückzugehen und zu gucken, in der ständigen Übung zu bleiben, was bringe ich gerade mit rein, was macht es mit mir, wenn ich mich den Erfahrung oder den

00:21:25: ja

00:21:25: der Sichtweise von jemand anders in dem Raum auseinandersetze, damit dem Aussätze so und damit auseinandersetze?

00:21:32: Eigentlich wäre das ja ein super Bestandteil im Studium auch für Architekturstudierende.

00:21:38: Die waren ja jetzt hier gar nicht die Zielgruppe unbedingt, aber das wäre ja...

00:21:43: Wir waren ja selber in dem Moment noch Studierende.

00:21:45: Also ich glaube, Latenten waren immer Studierende, die Zielgruppe, weil wir selber Studierende waren.

00:21:51: Und wir haben der Erfolg ist zum Beispiel auch ein Werkzeug nachher gewesen, was wir schon in Workshops und auch gedacht haben dafür.

00:22:00: in der Raumplanung das einzusetzen.

00:22:02: Und eben gerade in diesem ersten Schritt sozusagen zu erkunden.

00:22:04: Also das ist ein Audi-Wog, der nicht an einem Ort anfängt.

00:22:08: Sondern du kannst, egal wo du bist, anfangen und einfach schauen, was macht es, wenn diese Geschichte mich jetzt hier an diesem Ort, den ich meine zu kennen oder auch nicht, aber den jetzt einfach mit dieser Geschichte diesen Raum hier zu erkunden.

00:22:20: Werbung.

00:22:21: Der Baunetz Campus Alumni Podcast wird unterstützt von Gira.

00:22:24: Das sind die mit den Schaltern.

00:22:26: Wenn es um Smart Home und Smart Building Oder ganz einfach, um die richtigen Schalter und Steckdosen geht, ist Gira Euer Ansprechpartner Nummer eins.

00:22:34: Eingesetzt werden bei Gira ausschließlich hochwertige Materialien wie Edelstahl, Bronze, Aluminium, Glas und Linolium Multiplex.

00:22:44: Hier findet ihr von der Eingangstür bis in jeden Raum eine übergreifende Produktvielfalt, die Euer architektonisches Gesamtbild stützt.

00:22:52: Und zwar in jedem Maßstab im Neubau und im Bestand.

00:22:56: Gira sorgt für effiziente und stylische Elektroinstallationen made in Germany.

00:23:01: Schaut vorbei bei Gira persönlich oder im Netz auf gira.de.

00:23:06: Gira Smart Home Smart Building Smart Life Werbungende.

00:23:10: Wie gehst du mit der Unsicherheit um die solche Beteiligungsprozesse mit sich

00:23:14: bringen?

00:23:17: Da hilft es tatsächlich, das nicht alleine zu machen, sondern mit mehreren.

00:23:22: weil

00:23:23: du bist ja tatsächlich, du weißt ja nicht, was rauskommt.

00:23:27: Also genau die Unsicherheit ist ja in dem Moment, ein Interesse zu verfolgen und auch irgendwie so einen Anspruch zu haben und Menschen einzuladen, damit zu machen.

00:23:40: ob die jetzt das machen wollen, ob die jetzt das machen, ob das zu der eigenen Annahme passt, also ob das Ergebnis da nachher rauskommt, wie man sich das vorher vorgestellt hat.

00:23:50: Also das ist... Also

00:23:51: Ergebnis.

00:23:52: Offenheit ist quasi, dass die Voraussetzung dafür du startest und schaust dann während es läuft zu, was das Ergebnis wohl sein könnte.

00:24:01: Ja, du schaust zu genau und du musst auch immer wieder anpassen und ich glaube da... Das ist genau mit dieser Unsicherheit und mit diesem langsamen und mit dieser Akzeptanz, dass es eben vielleicht auch nicht klappt oder dass man vielleicht auch einfach nachher ohne Ergebnis dasteht.

00:24:19: Das sind alles Sachen, die das ist ja nicht unbedingt die klassische Architektur Haltung, sondern da gibt es ganz klar... jetzt vereinfacht ausgedrückt, wenn ich jetzt vielleicht einen Wettbewerb habe, werde ich klassischer rangehen, weil der Wettbewerb irgendwie brief und ich baue was und danach ist es besser oder ich denke danach ist es besser, aber genau all das erstmal wechsel lassen zu gucken, ja vielleicht muss es gar nichts gebautes sein, vielleicht muss es auch nichts Schnelles sein, vielleicht Gucken wir erstmal auf die Sachen, die Fragen aufmachen, weil genau bei diesen Fragen wird es in dem Moment ja dann erstmal spannend.

00:24:54: Wenn wir wirklich versuchen, das wirklich offen zu machen, dann geraten wir immer wieder in diesen unkomfortablen Moment, dass wir einfach keinen Antwort haben und das auszuhalten und damit einen Umgang zu finden.

00:25:06: Ich glaube, da kommt vielleicht das Kollektive mit

00:25:09: rein.

00:25:09: Ja, das ist ja in so einer Zeit, wo wirklich alles immer viel schneller geworden ist seitdem auch.

00:25:16: Bauturbo jetzt zum Beispiel.

00:25:18: Ganz interessant, dass ihr da sozusagen eine Gegenbewegung schon relativ früh ins Leben gerufen habt, auch aus einem Gefühl heraus.

00:25:25: Jetzt lasst uns doch erst mal in Ruhe schauen.

00:25:27: Was brauchen wir eigentlich?

00:25:29: Und das machen ja auch jetzt viele und das ist ja auch wirklich also notwendig.

00:25:34: Ja, Bauturbo, toll.

00:25:37: Wir haben planetare Grenzen.

00:25:39: Es gibt ja viele Leute, die zum Glück miteinander Sorge fokussierten Haltung mittlerweile.

00:25:47: Sorge im Sinne von

00:25:48: Care?

00:25:49: Im Sinne von Care, genau.

00:25:50: Im Sinne von Verantwortung, im Sinne von wie können wir langfristig wirklich einen Zustand herstellen, der tragbar bleibt?

00:26:00: und da ist die Architektur ja einfach.

00:26:04: Ein Schlüssel?

00:26:05: Ja.

00:26:06: ein Schlüsselproblem auch.

00:26:07: Also eigentlich einfach ein wahnsinnig großer Hebel.

00:26:10: Eigentlich muss ich einfach so wahnsinnig viel tun in der Haltung, wie wir reißen wir ab, reißen wir nicht ab.

00:26:18: Also wie wir mit Ressourcen, mit den wahnsinnigen Ressourcen umgehen, die in jedes Bauprojekt reingesteckt werden.

00:26:25: Und da gibt es ja auch ganz viele Leute, die sich damit ganz toll und ganz intensiv beschäftigen.

00:26:35: Jetzt bist du wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HCU in Hamburg im Graduiertenkolleg.

00:26:41: Du experimentierst dabei unter anderem mit digitalen Tools und KI in der Raumforschung.

00:26:47: In diversen Formaten und in Workshops machst du das.

00:26:50: Wie genau forscht du?

00:26:52: Und was bedeutet das Thema KI in der Raumwahrnehmung und Praxis?

00:26:57: Zu der Frage, wie ich ganz genau forsche, ich bin gerade dabei, also ich habe jetzt auch gerade erst angefangen, aber ich bin gerade dabei, Und da kommen wir jetzt ethnologisch, diese Thick Description.

00:27:09: Das, was Äthnologen sagen, also sozusagen diese Raumerfahrung, aber in einer Art und Weise sehr dicht beschrieben.

00:27:15: Das ist ein Konzept von Clifford Guilds, wo es darum geht, eben... eine Beschreibung, aber auch eine interpretative Beschreibung zu machen.

00:27:24: Es geht immer auch darum zu sagen, ich bin als forschende Person natürlich auch da.

00:27:28: Und meine Deutung dieser, eine Interpretation dieser Sachen, die ich sehe und beschreibe, die spielt da auch mit rein.

00:27:34: Eben eine Beschreibung ist nicht einfach neutral, sondern ich bin natürlich als beschreibende Person auch mit involviert.

00:27:38: Und in dem Fall ist es jetzt so, dass ich als architektonisch trainierte Person, gemeinsam mit alten Menschen, deren Erfahrung im Raum, aus deren Perspektive.

00:27:49: ganz genau beschreiben möchte und dann schaue, wie verlässt ich das durch KI-basierte und gerade auch sprachbasierte Systeme wieder vermitteln an Studierende.

00:28:04: Das ist gar nicht so betrachtet, dass das der beste Weg ist, aber es ist eine Beobachtung, dass das eben eine Art und Weise ist.

00:28:10: Es gibt KI-Avatare, es gibt viele Leute, die ihre eigenen Sprach Modelle sozusagen mit ihrem eigenen Wissen trainieren und das ist dann sozusagen so eine KI gestützte, KI-Persona.

00:28:25: Und mich interessiert daran tatsächlich, einerseits natürlich welche Art von Annotation und welche, wie kommt das diese Beschreibende, wie können wir dieses Architektur wissen, wie können wir das möglichst irgendwie so da mit rein anotieren, dass wir das auch nachher... dass irgendwie verständlich ist.

00:28:45: Aber auch, was machen eigentlich die Leute, die denn mit diesem System arbeiten oder mit diesem eben dann in dem Moment ein Sprachmodell, die mit dem interagieren?

00:28:55: Weil, und da ist das Artilax, das heißt das Graduiertenkolleg, also Artistic Intelligence in Latent Creative Spaces.

00:29:01: Das sind verschiedene künstlerische Positionen und Leute aus verschiedenen künstlerischen Feldern.

00:29:07: die jeweils ihre eigene Fragestellung haben und die zusammen mit KI-Forschenden von der Uni Dweeberg und also in dem technischen Bereich so in Austausch stehen.

00:29:16: Und in der Forschung mit dem Sprachsystem ist es Leute interagieren, also alleine wenn mir so ein Sprachmodell in was erzählt, dann ist es glaubwürdiger für viele Leute.

00:29:27: Das kann, das muss faktisch gar nicht richtig sein, aber da kommt irgendein Chat-GPT und schleimt mich voll mit irgendeinem Gym-Verpackten und klopft mir noch dreimal auf die Schulter, dass ich die Frage gestellt habe und dann wirkt es erst mal glaubwürdiger.

00:29:39: Und in diesem Spannungsfeld, erstmal das Anzuerkennen, das ist eben so, dass diese KI-Systeme mehr eingesetzt werden und zu gucken, einen kritischen Umgang damit zu finden, aber auch zu schauen, was in Potenzialen und wo sind Risiken und wie können wir... Ja, eine Perspektive wieder reinbringen, die jetzt nicht per se erstmal in diesen großen gängigen KI Entwurfstools integriert ist

00:30:02: unbedingt.

00:30:03: Also sozusagen das große Ziel, du hast eben gesagt, du bist ganz am Anfang, dann kann es ja wahrscheinlich auch noch sein, vielleicht, dass sich die Art und Weise deiner Herangehensweise auch nochmal verändert im Laufe der Zeit, wie das vielleicht dann auch eben bei Femark war oder bei deinen anderen Vorgehensweisen, dass

00:30:20: sich auch

00:30:20: Fragestellungen vielleicht im Prozess ergeben.

00:30:25: Definitiv.

00:30:27: Und im Austausch mit anderen.

00:30:30: Das ist sehr spannend.

00:30:35: Ich komme jetzt aus der feministischen Raumplanung.

00:30:38: und kennen da vor allen Dingen viele Stimmen, die sagen, bloß nix mit KI machen und gleichzeitig geht man dann oder gehe ich dann auf Veranstaltung auch in der Gestaltung, wo Leute sich ganz Computer Scientist, wo Leute, die sich wirklich richtig Bock auf Computer haben und Gestaltung, die dann auf einmal über fifth Raumtheorie oder Harroway und über genau dieser situierte Wissen und alles sprechen.

00:31:03: und ich finde das super spannend gerade auch jetzt als sozusagen im Hinterkopf, dass da wieder diese unterschiedlichen Welten zusammen zu haben, dieses, es gibt gute Gründe, ganz, ganz viele gute Gründe, um KI abzulehnen.

00:31:17: Kann ich komplett nachvollziehen.

00:31:19: Es hilft noch nichts.

00:31:20: Also ich meine, es ist total gut, darüber zu forschen und zu sehen, wie entwickelt es sich, wie du es jetzt machst, den Durchblick dann auch zu haben oder zu versuchen, den Durchblick zu behalten bei dieser rasanten Entwicklung, weil das nur ablehnen hilft ja auch nicht, weil es ist halt da.

00:31:35: Ja, und ich würde jetzt auch erstmal das wieder aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive finde ich es einfach wahnsinnig spannend.

00:31:42: Da sind Leute, es passiert wahnsinnig viel.

00:31:45: Wir haben technische Systeme, die immer mehr und immer schneller gefühlt oder auch real in unseren Alltag eingreifen und in unsere Arbeitsweisen eingreifen, auf ganz andere Weisen auf einmal und... Da sind ganz viele Leute, die Fragen haben und Antworten suchen.

00:32:01: Und das finde ich erstmal spannend, das zu begleiten und zu versuchen, zu verstehen und zu gucken, wie man in der Position zu beziehen, in diesem komplett wirren Umfeld.

00:32:13: Ja, spannend.

00:32:14: Das verfolgen wir mal weiter, würde ich sagen.

00:32:17: Was wünscht du dir fürs Studium für die nächste Architekt-Innengeneration, vielleicht dann auch in Bezug auf KI-Wissen?

00:32:25: Was würdest du für die Lehre, die er da allgemein wünschen?

00:32:30: Es hat sich ja ganz viel getan.

00:32:31: Also ich finde auch, wenn ich jetzt an die URDK oder auch an der HCU jetzt gerade schaue, ich sehe wahnsinnig viele super motivierte Leute, die versuchen wirklich relevante, offene, nicht einfach Architekturkarn und das mit uns einmal, sondern einfach versuchen wirklich, wow, wie können wir das in Frage stellen?

00:32:48: Wie können wir zeitgemäße, sorgfältige... Praktiken entwickeln.

00:32:55: Also ich würde sagen, da tut sich ja schon ganz viel, das weiterzumachen, langsamer zu machen, genau hinzuschauen, Arbeitsweisen gemeinsam mit anderen Leuten, mit anderen Disziplinen zusammen, mit Leuten, die nicht aus dem professionellen Kontext kommen.

00:33:11: Also gerade in der Architektur ist es ja so wahnsinnig wichtig, da wirklich wirklich wegzukommen von diesem, ich bin jetzt der Profi, Experte, Expertin, sondern ich bin als Raumplan eine Person immer darauf angewiesen, dass ich Räume für andere Leute mache und die das im Zweifel zwar immer besser wissen, was sie jetzt persönlich gerade wo machen und da so eine Haltung weiter zu kultivieren, immer wieder ins Gespräch zu kommen, immer wieder auszuhalten, nicht zu wissen, immer wieder zu gucken.

00:33:40: Und das ist wahnsinnig anstrengend und da gibt es ganz viel.

00:33:43: auch, glaube ich, müssen wir noch ganz viel lernen, auch da für uns alle gesunde... und nicht verletzende Austauschformate zu finden.

00:33:55: Und die KI ist eben nicht nur ein Werkzeug.

00:33:58: Also Werkzeuge bzw.

00:33:59: Werkzeuge sind ja nicht neutral.

00:34:01: Ich glaube, diese soziotechnische Perspektive, dass wir immer mit allem, was wir haben, sei es die Raumplanung, die Werkzeug, die wir da benutzen, die ganzen Wissenschafts.

00:34:12: Wissens- und Wissenschaftssysteme sind alle im Kontext von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entstanden und interagieren und das immer wieder bewusst zu machen, dass es nichts Neutrales gibt, dass Sachen bestimmten Machtinteressen dienen, gerade jetzt auch bei KI in der Verbindung mit rechten Ideologien, in der Verbindung wieder große wirklich mächtige Tech-Konzerne, welche Macht dort aufgebaut hat.

00:34:40: Ja,

00:34:40: absolut.

00:34:41: Es gibt nichts Neutrales.

00:34:44: Vielen Dank für das Interview, Lara Stürmacher.

00:34:47: Danke schön.

00:34:48: Es war

00:34:49: Studiertum zu Bauen, der Baunetz Campus Alumni Podcast präsentiert von Gira.

00:34:54: Wir freuen uns, wenn ihr beim nächsten Mal im nächsten Jahr wieder rein hört und wenn ihr uns eine Bewertung da lasst.

00:35:01: Redaktion und Veröffentlichung Katharina Lux, Baunetz Campus, Moderation und Audioproduktion Ich, Kerstin Kunikath, Berlin,

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.