#82 Architekt der Maßstäbe: Neugier statt Routine - Theo Deutinger

Shownotes

Theo Deutinger bewegt sich zwischen Architektur, Forschung und visueller Kultur. In seinem Büro The Department entstehen Experimente über das Verhältnis von Raum und Gesellschaft. Eine Folge über Maßstäbe, Verantwortung und den Mut, durch Neugier statt Routine zu denken und zu gestalten.

Host und Produktion: Kerstin Kuhnekath Redaktion und Text: Katharina Lux

Übersicht aller Folgen mit weiteren Infos & Bildern zu unseren Gästen: https://www.baunetz-campus.de/podcasts

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00:00:00: Willkommen und seid gegrüßt zur zweiundachtzigsten Episode von Studiertum zu Bauen, dem Baunetz Campus Alumnipodcast präsentiert von Gira.

00:00:08: Ich bin Kerstin Kuhnekatz und mein heutiger Gast ist Theo Deutinger.

00:00:12: Los geht's.

00:00:13: Herzlich willkommen im Baunetz Campus Alumnipodcast Theo Deutinger.

00:00:17: Du bist Architekt, Stadtplaner und Kurator, so wie seit Zweitausendfünf, Leiter von The Department, kurz TD, das du auch gegründet hast.

00:00:28: einem österreichischen Büro, das in Salzburg und Wien angesiedelt ist und das an Projekten in allen Maßstäben arbeitet, von Architektur und Städtebau bis hin zur Regionalplanung, Research, Grafik und auch Ausstellungen und Publikationen.

00:00:45: Und TD verbindet Architektonisches Entwerfen mit analytischer Forschung und vermittelt gesellschaftliche Fragen durch Raum, Text und Bild.

00:00:55: Deine Publikation.

00:00:57: Bücher und Essays, zum Beispiel, befassen sich mit Konsum und Zeitgeist und Transformation der europäischen Stadtkultur, wie zum Beispiel das bekannte Handbook of Tyranny und das aktuellere Joy and Fear.

00:01:14: Deine Arbeiten wurden auf Bienalen gezeigt, wie der Design Bienale in Quang Ju, der Architektur Bienale Venedig und der Istanbul Design Bienale und in Museen unter anderem im

00:01:27: Stadel

00:01:30: Städelik Museum in Amsterdam.

00:01:31: Danke im Storefront for Architecture in New York und im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel.

00:01:38: Du lährst und forscht an verschiedenen Hochschulen unter anderem in Graz, Delft und Rotterdam und beschäftigst dich in deiner Lehre vor allem mit dem Verhältnis von Innen- und Außenräumen vom Maßstab des Hauses bis zur globalen Struktur.

00:01:55: Du hast relativ spät mit dem Architekturstudium in Graz begonnen und warst später in Delft und bei West-Aid in Rotterdam tätig.

00:02:05: Was hat dich damals zur Architektur gebracht?

00:02:07: Was hat dich daran gereizt?

00:02:09: Und wie hat dich der Wechsel zwischen Österreich und den Niederlanden

00:02:12: geprägt?

00:02:14: Architektur?

00:02:15: Ja, Architektur war für mich sehr ... wäre ein logischer Schritt gewesen in meinem ganzen ... Entwicklung.

00:02:24: und vor dem Studium habe ich dann eher geschaut, was man denn anders machen könnte.

00:02:28: Also wollte ich Philosophie studieren oder... Es gibt es ja später erst, die das Abitur gemacht und ich dachte, jetzt habe ich das Abitur, jetzt kann ich alles machen.

00:02:41: Stimmt ja auch.

00:02:42: Ja, dann denkt man, dann hat man ja so einen riesen Katalog mit allen Studienfächern, so cool, also alles, alles Philosophie und... Theologie und ein Lehrer hätte ich werden können.

00:02:56: Ich hab sie gar mit meiner Volksschullehrerin geredet und das war dann einfach ein Lehrer auf keinen Fall.

00:03:03: Die war so froh, dass irgendjemand Lehrer werden will.

00:03:09: Und irgendwie bin dann doch bei Architektur, es war für mich sehr logischen Studiengang gelandet und es war das Beste.

00:03:21: war genauso, wie ich es mir erhofft habe und während dem Studium habe ich auch, glaube ich, alles ausgekostet, was die Architektur so bieten kann.

00:03:32: Also irgendein relativ guten Studienkollegen und Freund, noch immer Freund, guter Freund von mir.

00:03:39: Wir haben alles gemacht.

00:03:41: Wir haben Videoarbeiten gemacht während des Studiums.

00:03:44: Wir haben künstlerische Wettbewerbe gemacht und so.

00:03:47: Also grad war relativ ... frei in der Aufgabenstellung und auch im Architekturverständnis, sagen wir mal so.

00:03:57: Ja, also relativ klassisch.

00:03:59: Und wie bist du dann in die Niederlande gekommen?

00:04:01: Ja, Erasmusstudium oder Erasmus ja und ja, es war interessanterweise wenig.

00:04:13: Anfrage in den Niederlanden und für mich war es die erste Wahl.

00:04:17: Also es war auch die holländische Architektur, hat mich sehr fasziniert.

00:04:21: Während die Studiums schon und dachte man ja, wenn ich die Gelegenheit habe, dann wäre das doch gut in die Niederlande zu gehen.

00:04:29: und das hat gleich geklappt.

00:04:31: Ja, dann war ich ein Jahr in Delft an der TU Delft und später wieder zurück in Graz und dort mein Studium abgeschlossen.

00:04:41: Ah ja, dazwischen noch stimmt, dazwischen die U-Delft und Graz war dann auch ein halbes Jahr Praktikum bei West Acht.

00:04:51: Ein Landschaftsarchitekturbüro mit auch starkem Fokus auf Städtebau.

00:04:57: War sehr, sehr interessant und sehr spannend und meine erste große Arbeitserfahrung in einem Architekturbüro.

00:05:04: Werbung.

00:05:05: Der Baunetz Campus Alumnipodcast wird unterstützt von Gira.

00:05:09: Das sind die mit den Schaltern.

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00:05:19: Eingesetzt werden bei Gira ausschließlich hochwertige Materialien wie Edelstahl, Bronze, Aluminium, Glas und Linolium Multiplex.

00:05:28: Hier findet ihr von der Eingangstür bis in jeden Raum eine übergreifende Produktvielfalt, die euer architektonisches Gesamtbild stützt.

00:05:37: Und zwar in jedem Maßstab im Neubau und im Bestand.

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00:05:45: Schaut vorbei bei Gira persönlich oder im Netz auf gira.de.

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00:05:54: Du hast ja jetzt dennoch keine klassische Karriere hingelegt und kein klassisches Architekturbüro würde ich sagen.

00:06:02: gegründet, sondern bist du sehr breit gefächert oder breit aufgestellt.

00:06:06: Also, du hattest keinen festen Plan, sondern hast Dinge einfach gemacht.

00:06:12: Ich zitiere dich quasi selber aus dem Vorgespräch.

00:06:17: Wie hat sich das denn für dich alles so ergeben, wenn du Entscheidungen so aus dem Moment triffst?

00:06:22: Wie können wir uns das vorstellen?

00:06:24: Ja, also durch die Zeit in den Büros, in denen ich gearbeitet habe, bin ich relativ stark in diese Research-Untersuchungslinie gekommen.

00:06:37: Und das ermöglicht auch das Arbeiten ohne Auftraggeberin oft.

00:06:44: Also man kann Untersuchungen, ein Gebäude zu bauen, ist ja ohne Auftraggeber schafft sehr, sehr schwierig.

00:06:52: Untersuchungen kann man einfach machen.

00:06:55: Man könnte nur auch einfach ein Haus entwerfen, aber das ist dann nicht so befriedigend, wie wenn man Untersuchungen macht, Studien macht, die dann publiziert werden.

00:07:04: Und ganz im Anfang, im Jahr zweiausundfünf, mein Büro gegründet in den Niederlanden, kann es mal sehr gut rollen ist, sage ich jetzt mal von mir, aber man hat dort keine, wenn mir zu Österreicher ist, keine Kontakte.

00:07:18: Also keine Kontakte zu einer potenziellen Auftraggeber schafft.

00:07:24: Und so war ich die Untersuchung und das, was ich sowieso gut konnte oder was mich interessierte, das Ding, wo Raffi mit meinem Beruf fokussiert habe.

00:07:34: Und dann, jeden Auftrag, den man bekommt in den Anfang, ist ein Geschenk natürlich.

00:07:40: Man nimmt eigentlich alles, was sich so anbietet und so ist eigentlich die Richtung gekommen.

00:07:49: passiert.

00:07:50: Natürlich ist es auch so, dass man in eine gewisse Richtung schaut, wenn man schon so konditioniert ist.

00:07:56: Man glaubt wahrscheinlich, das ist so natürlich passiert.

00:08:00: Wahrscheinlich schaut man auch genau in diese Richtung, in die man gehen will.

00:08:05: Nämlich mal an.

00:08:06: Also du hast dann aus deiner Tätigkeit heraus dann auch beschlossen, ich mache mich damit jetzt auch selbstständig, damit ich machen kann, was ich

00:08:13: möchte.

00:08:13: Ja, genau.

00:08:14: Also das war wirklich und auch, damit ich Das ist natürlich sowieso dann in der Realität oft ärgerbar, wie es ist, damit man für das, was man macht, direkt verantwortlich ist.

00:08:27: In einem Büro ist man immer in dem Schutz vom Büro.

00:08:30: Also wenn man am Blödsinn baut, dann wird das durchs Büro abgefedert.

00:08:36: Wenn man alleine ist für sich selbst, dann ist man dafür verantwortlich.

00:08:41: Was oft auch hart ist, aber es ist auch sehr, sehr ... Ja, ich finde es sehr spannend.

00:08:47: Also den Thrill, es wird schon ein Kick, dass man natürlich auch einen Scheiß bauen kann.

00:08:56: Oder ein Risiko eingehen kann und man sagt, das mache ich einfach, jetzt sind wir scheißegal, das Risiko nehme ich.

00:09:01: Und ja, schauen wir mal, wo es hingeht.

00:09:05: Und du hast dein Büro auch bewusst klein im Sinne von wenigen Mitarbeitenden.

00:09:11: Also es sind vielleicht sechs Personen, das habe ich auf der Website gesehen, wenn ich mich nicht verzählt habe.

00:09:16: Dafür ist das ein Netzwerk aber riesig.

00:09:18: Da ist eine ganz lange Liste.

00:09:20: Das heißt, kleines Büro flexibel und dann aber großes Netzwerk, wodurch man dann eben auch zu guten Leuten kommen, wiederum zu auftragen und so weiter.

00:09:32: So funktioniert das dann?

00:09:34: Ja, mit einem kleinen Büro.

00:09:35: Das Schöne ist, dass man wirklich die Aufgaben, die wir haben, sehr, sehr gut und gewissenhaft machen können.

00:09:43: Man hat nicht den riesen Druck von Ich muss jetzt fünfzig Leute beschäftigen.

00:09:49: Also es gibt diesen und eine gewisse Abhängigkeit.

00:09:54: Also die Unabhängigkeit ist mir schon sehr, sehr wichtig in jeder Hinsicht.

00:09:59: Also in der Aussage, in den Aussagen, die wir treffen können bei unseren Untersuchungen, wie auch die finanzielle Unabhängigkeit.

00:10:08: Kommen wir mal auf die Maßstäbe, also die vielen Maßstäbe, die ihr bedient.

00:10:13: vom kleinen Möbelstück bis zum globalen und vor allen Dingen auch gesellschaftliche und räumliche Strukturen.

00:10:20: Damit hast du dich schon in deiner Diplomarbeit beschäftigt, die stark Research basiert war, also in die Forschung reinging und die sich eben mit räumlichen Strukturen und gesellschaftlichen Abläufen beschäftigt hat.

00:10:33: Das hast du ja auch sozusagen beibehalten.

00:10:36: Also du verwebst quasi architektonische Praxis mit gesellschaftlichen Abläufen auch.

00:10:43: Wie ist das dann so gewichtet?

00:10:45: Also ihr habt ja sehr viele oder du schreibst Essays und so weiter, aber die Publikationen sind auch von dir, die Bücher schätze ich mal dann von dir allein.

00:10:55: Wie ist das denn so gewichtet, also zwischen Architektur und Publikationen?

00:10:59: oder guckst du da gar nicht so genau drauf, machst du einfach oder schaust du am Ende des Jahres?

00:11:04: In diesem Jahr haben wir ja fünfzig Prozent gebaut, dreißig Prozent Research und zwanzig Prozent publiziert.

00:11:10: Spielt das irgendeine Rolle?

00:11:11: Nein, spielt keine Rolle.

00:11:12: Also, wie du sagst, ich schau gar nicht zurück.

00:11:16: Also, das ist schon auch ein Ding.

00:11:17: Ich schau immer nur, was wir machen wollen und wie es... Also, ich freue mich schon wieder auf die Projekte, die wir jetzt haben.

00:11:24: Aber ich bin sehr schlecht im Archivieren.

00:11:28: Und im Zurückschauen, ich schaue nicht einmal im Jahresende zurück, was wir so gemacht haben.

00:11:34: Ja, ist eine gute Frage.

00:11:36: Also, ihr habt gar keine Ahnung, wie die Gewichtung aussieht.

00:11:40: Auch das passiert einfach.

00:11:42: Also, ich bin jetzt gerade vor unserem Gespräch mit einem Messing Schmidt aus Bayern gehabt.

00:11:51: Wir machen eine Kirchenraumgestaltung mit einer Künstlerin und der macht die Messingarbeiten.

00:11:57: Und wir haben gerade die Priester-Sitze und die Osterkerzen besprochen und Messingmöbel eigentlich, die wir entworfen haben dafür.

00:12:07: Und sie sind hier sehr spannend.

00:12:12: Man kann natürlich verhalten von der katholischen Kirche, was man will.

00:12:16: Das ist dann auch eine ethische Frage, die wir als Büro und Stellen sollen wir einen Auftrag der katholischen Kirche annehmen.

00:12:24: Eine Institution mit fraglicher Reputation und so weiter und so fort.

00:12:31: Das sind natürlich auch alles Dinge, die wir natürlich besprechen und durchnehmen, aber dann kommt man doch zum Schluss.

00:12:40: Die einzelnen Kirchen, die einzelnen Fahren, haben dann doch mit dieser großen Maschine im Relativ wieder wenig zu tun.

00:12:52: Und wir haben die Chance einen schönen Innenraum für eine Gemeinde zu schaffen.

00:12:57: Also wir wegen dann schon ab, mit wem lassen wir uns da ein?

00:13:06: und ja, also es ist bei jedem Auftraggeber.

00:13:09: Was da schön ist, eben so eine Kirchenrangestaltung, überhaupt ist eben die Auftraggeberschaft.

00:13:14: Wer ist denn das?

00:13:15: Welches Geld kommt, wer zahlt uns, wo kommt das Geld her?

00:13:20: Dann das Möbel, wer sitzt denn da drauf?

00:13:22: Da sitzt der Priester drauf, was ist denn das für ein Mensch?

00:13:25: Was für Breite der überhaupt?

00:13:26: was sagt denn der da?

00:13:28: Und da gibt es diese Liturgie und dieses zweitausend Jahre alte Ritual, das da abgehalten wird.

00:13:34: Es gibt die Leute, die zuhörerinnen und so weiter und so fort.

00:13:40: Das macht so eine Aufgabe so spannend, weil die relativ viel von dem mit dem wir uns im Büro beschäftigen zusammenkommt.

00:13:49: Also dieses globale Phänomen mit einem Stuhl zum Beispiel.

00:13:53: Und fast jeder Auftrag, wenn man ihn, glaube ich, gut und gewissenhaft macht, hat diese Ladung.

00:14:02: Und es ist nie so, dass Research und der Suche jetzt direkt in diesen Stuhl reinfließen, aber es fließt in die Gesamtheit des Auftrags rein, dass man selbst weiß, was ist meine Rolle in dem Ganzen.

00:14:16: Also diese differenzierte Betrachtung möchte ich dann noch mal hervorheben, was den Bauherren angeht, vor allem weil du auch sagst, was sagt die Person, die nachher auf diesem Stuhl sitzt, dass man dann schon sagen würde, für eine Ideologie, die man nicht unterstützen wollen würde, würde man das auch nicht tun.

00:14:33: Aber ihr habt abgewägt, das ist für eine Gemeinschaft, für die wir das tun wollen.

00:14:38: Genau.

00:14:38: Also, dass man, dass es so wichtig ist, genau hinzuschauen.

00:14:41: Wer ist das eigentlich?

00:14:42: und nicht nur die Institution als ganzes Verteufel sozusagen?

00:14:46: Ja.

00:14:47: Wie gelingt es euch denn auch als Team, aber dir im Besonderen natürlich zwischen Maßstämen und Disziplinen so hin und her zu switchen?

00:14:55: Tauchst du in jedes gleicheermaßen ein und ist es für dich irgendwo auch das gleiche oder unterscheidet sich das auch drastisch?

00:15:02: Sagen wir mal, Buchprojekt verglichen jetzt mit Kirchenraum bauen.

00:15:06: Nein.

00:15:08: Also in dem Moment, wo ich in dem Projekt bin, bin ich voll in dem Projekt.

00:15:12: Es gibt da, wie mit fünf, sechs Projekte gleichzeitig, es gibt keines, das jetzt ein Lieblingsprojekt ist.

00:15:22: zum anderen.

00:15:23: Es gibt verschiedene Phasen, wie Entwurf oder schon Ausführung oder so.

00:15:32: Ganz im Anfang, ganz im Ende.

00:15:34: Aber es gibt da keine... Wertung oder auch, dass der kleine Maßstab schöner ist, wieder groß.

00:15:42: Es ist gerade dieses Wechseln zwischen dem Entwerfen von einem Stuhl zu einem städtebaulichen Masterplan, das finde ich super spannend.

00:15:52: Der Wechsel, das dann innerhalb von fünf Minuten passiert.

00:15:57: Und im Bürof, glaube ich, findet das auch jeder irgendwie spannend.

00:16:00: Es wird nie langweilig.

00:16:02: Ja, du bist sozusagen das diametrale Gegenteil von jemandem, der nach Schema F arbeitet.

00:16:07: Ich kann mir vorstellen, dass das beiden Maßstäben auch gut tut, sowohl dem Stuhl als auch dem Städtebau, dann, dass man dadurch agil bleibt auch, mental.

00:16:17: Ja, natürlich vergisst man wieder Dinge, dann lernt man wieder die Neu, lernt zum fünften Mal das Gleiche, weil ich denke, ja genau, hätte ich mir ja, aber das natürlich das letzte Städtebaubrojekt war dann wieder drei Jahre her, dann kann man sich wieder, man lernt das dann wieder neu.

00:16:32: Zum Teil Dinge, die man schon mal gelernt hat, aber man lernt hat in jedem Maßstab völlig neue Dinge und andere Dinge.

00:16:38: Ja.

00:16:39: Du hast ja auch gesagt, du bist nicht so gut im Archivieren und guckst lieber noch vorne.

00:16:43: Das heißt, alle Erfahrungen, die du sammelst, die müssen irgendwie in deinem Kopf einfach bleiben, weil du kein Archiv fährst im Endeffekt.

00:16:51: Es ist ein bisschen ein künstlerischer Ansatz, oder habe ich eben gedacht, also dass ein Künstler wahrscheinlich ähnlich handelt.

00:16:57: Also ich will jetzt gar nicht dich zum Künstler erklären, ich finde nur so interessant, dass man sich auf ein Projekt besinnt und dann weitergeht.

00:17:03: Ich glaube, ich könnte mir vorstellen, dass ein Künstler in Mala zum Beispiel auch nicht unbedingt zurückschaut, um zu gucken, was kann ich denn da nochmal aus der Mottenkiste ziehen und das nochmal neu oder nochmal gleich aufziehen.

00:17:16: Das nur als Anmerkung.

00:17:19: Okay, du sahst jetzt also Erfahrungen.

00:17:22: Du hast aber auch betont, dass du gerne unerfahren bleibst, um offen zu bleiben, um Fragen stellen zu können und um Neues zu lernen.

00:17:31: Also, Sicherheit ist nicht so wichtig, aber Neugier.

00:17:35: Wie funktioniert das in der Praxis?

00:17:37: Du hast ja eben gesagt, ja okay, großes Büro zu vermeiden ist vielleicht eine Strategie, dann hat man nicht so eine riesen Verantwortung.

00:17:45: Wie funktioniert es in der Praxis und welche Vorteile siehst du darin gegenüber dieser klassischen Expertise, wo jemand vielleicht seine ganze Karriere sich besondere Expertise aneignet?

00:17:55: Also es gibt ja Leute, die bauen Krankenhäuser.

00:17:59: Unser Krankenhaus ist sehr komplex.

00:18:01: Und man kann nur Krankenhaus bauen, wenn man schon mal ein Krankenhaus gebaut hat, so ungefähr.

00:18:06: Weil es so komplex ist.

00:18:08: Und da denke ich, ich glaube, wir werden nie ein Krankenhaus bauen.

00:18:13: Ich schon zu alt bin, um die Expertise nicht zu alt zu sein.

00:18:16: Wenn wir jetzt anfangen, wahrscheinlich mit Achtzig könnt ihr ein Krankenhaus bauen.

00:18:20: Man braucht dann Jahre lang, dass man... Jetzt ist die

00:18:22: Saat gespielt.

00:18:24: Aber es gibt halt verschiedene Ansätze.

00:18:26: Für mich ist schön, dass ich so viel verschiedene Erfahrungen wie möglich sammle.

00:18:31: Also ich finde eben das Erfahrung, wenn jemand von sich behauptet, oder sie hat Erfahrungen, dann würde das nicht als Qualität... Einstuf.

00:18:42: Also wenn ich selbst von mir sage, als meine Erfahrungen im Büro dann finde, fühle ich mich immer sehr blöd.

00:18:47: Und ja, also ob das ein Argument wäre, damit ich jetzt recht habe.

00:18:54: Also man hat ja eigentlich, weil jede, ja, wenn man das Schöne ist, unerfahren zu sein und Erfahrungen zu sammeln.

00:19:02: So wie jetzt mit diesem Messingsschmitter aus Bayern, hat man nie mit Messing gearbeitet.

00:19:07: Der weiß genau, wie dick das Blech sein muss, ob man schweißen kann.

00:19:11: Er hat

00:19:12: Erfahrung.

00:19:13: Und wahrscheinlich habe ich den Luxus, dass man dann Leute hat die Erfahrung haben, die Dinge wissen.

00:19:19: Und ich glaube, als Architekt hat man diesen Luxus, dass irgendwie jemand hat mal gesagt, ein Architekt weiß von allem ein bisschen was.

00:19:28: Ich weiß es nicht, so irgendwie.

00:19:30: Da gibt es einen Spruch.

00:19:31: Er muss nicht alles wissen, er muss nur wissen, wo es steht, dass er es auch so im Spruch.

00:19:35: Ich weiß es jetzt auch nicht mehr so, aber eben Erfahrung ist natürlich... Ich glaube, ich will mich auf meine Erfahrung nicht verlassen.

00:19:43: Ich finde, dass einfach das neue Erfahrung sammeln und Dinge neu und anders angehen finde ich sehr spannend.

00:19:52: Wie er zuerst gesagt habe, ist immer ein kleines Risiko dabei.

00:19:55: Immer die kleine Spannung, keine Ahnung, was dann da rauskommt.

00:20:01: Ist schon sehr schön.

00:20:03: Ja, das kann ich mir vorstellen.

00:20:05: Das ist halt auch, ja, man bleibt dann auch mental fit.

00:20:08: Also so, dass man mit Achtzig dann auch vielleicht sich mit Laborräumen auseinandersetzen kann im Krankenhaus.

00:20:14: Ja, ich weiß, wie komplex das ist.

00:20:18: Büro gearbeitet, das Krankenhäuser baut deswegen.

00:20:20: Nein, eben.

00:20:21: Aber ich glaube, das ist eines der komplexen oder eine der komplexesten Aufgaben in der Krankenhaus.

00:20:28: Ja, sehr.

00:20:29: Und die Ausschreibungen sind dementsprechend komplex.

00:20:32: Also selbst die, die schon gefühlt tausende Krankenhäuser gebaut haben, kriegen euch bei den Auftrag nicht, weil sie die Erwartung nicht erfüllen.

00:20:39: Und da denkt man sich, wer, wer, wenn nicht die.

00:20:41: Man hat ja seinen Weg, aber es gibt so viele andere Wege.

00:20:44: Und ihr habt große Achtung vor Leuten, die Krankenhauser bauen und die so präzise in diesem Welt, glaube ich, in diesem Metier hat man auch seine Nicht-Erfahrungen und dann immer wieder seine kleinen Entdeckungen.

00:21:01: Mich fasziniert, wie viele Gruppen da auch betroffen sind, wie du eben gesagt hast mit der Kirche.

00:21:06: Also, dass man über den Patienten, die Patientin nachdenkt, die Abläufe der... Ärztinenschaft und Ärzte und die Schwestern und Pfleger und alles und jeder oder die Putzkräfte.

00:21:18: Also alle, die sich dadurch bewegen, brauchen ihre Räume.

00:21:21: und das war nicht so faszinierend, dass man für so viele verschiedene Menschen und Tätigkeiten baut.

00:21:26: Das ist für das, wenn ich schon total heftig den Überblick dazu bewahren, was brauchen da jeder, dass man doch keine Hierarchie hat, sondern eben sagt, so, die müssen alle da gut arbeiten und leben.

00:21:39: Aber wir reden ja nicht über Krankenhäuser.

00:21:41: Kommen wir mal zur Lehre und zu deinem Denken.

00:21:44: oder weiterhin über dein Denken.

00:21:46: Auch ein großer thematischer Schwerpunkt deiner Lehre ist das Verhältnis von Innen- und Außenraum, dass du bis in den globalen Maßstab verfolgst.

00:21:54: Du untersuchst, wie Übergänge funktionieren, räumliche, soziale, politische.

00:21:59: Wie vermittelst du diese dieses Konzept an Studierenden?

00:22:03: oder wie arbeitest du mit Studierenden und warum ist das für dich so zentral, das zu vermitteln?

00:22:09: Also mir ist wichtig, dass die Aufgabenstellung gemeinsam entwickelt wird.

00:22:13: Dass die Aufgabenstellung offen genug ist, dass sie auch Teil des Entwurfs ist.

00:22:22: Das ist mir immer wichtig, ganz egal, ob sie jetzt wirklich eine Entwurfsaufgabe ist oder eine Untersuchungsaufgabe, dass Es ist ja wohl ein Thema gibt und eine klare Richtung, aber die individuellen Vorlieben und und Faszinationen Raum finden.

00:22:43: Das ist eigentlich immer so.

00:22:44: Also ich glaube, dass jede Person in etwas sehr sehr gut ist.

00:22:49: Man muss nur die Faszination Raum für die Faszinationen lassen.

00:22:54: Also ich sehe das auch im Büro.

00:22:56: Es gibt Leute, die Wir bauen irrsinnig gerne Modelle, jetzt werden das sehr schöne Modelle, aber die müssen auch den Raum dafür bekommen, dass sie Modelle bauen dürfen.

00:23:05: Und auch beim Studium ist es sehr wichtig und in der Lehre, dass die Ausdrucksformen wählbar sind, also man sagt, okay, kannst du es zeichnerisch in Modell darstellen oder zumindest ... Das auch einfahren.

00:23:19: Es müssen Modelle, gebauten Modelle, Renderings, Zeichnungen und so weiter sein.

00:23:24: Und dann entdeckt man vielleicht das erst, seine Faszination.

00:23:27: Also man muss auch oft zur Faszination irgendwie hingestupst werden.

00:23:31: Das Schöne an der Architektur ist ja, dass es so vielfältig ist.

00:23:34: Man kann ja aus Architekt, Architektin sollte man Bücher entwerfen können, weil man ein bisschen InDesign kann.

00:23:40: Man soll auch Texte schreiben können, weil man muss jetzt einen Entwurf irgendwie erklären und beschreiben.

00:23:47: Man muss auch gut vortragen können.

00:23:49: Man präsentiert die Entwürfe dann oft vor einer Kommission, zeichnet sowieso.

00:23:54: Grafisch soll man ein bisschen das drauf haben.

00:23:56: Es ist ja enorm, da kann man schon fünf, sechs Professionen, könnte man daraus holen aus dem Können.

00:24:04: Und ich glaube, in der Lehre ist es auch gut, das zu vermitteln, dass man auch das alles einfordert.

00:24:09: Auf einmal in einem Projekt finde ich es schön, dass man dann jeder, jeder das sein kann in einem Entwurfseminar.

00:24:18: dass man auch diesen Reichtum des Könnens vermittelt.

00:24:23: Was ich ab und zu vermisse, ist eben das Zeichnen.

00:24:27: Ich mache selbst sehr viel Untersuchungen.

00:24:30: Ich finde diesen Fokus auf Untersuchungen oft ein bisschen ermüdend, weil es einfach ein Teil des Ganzen ist.

00:24:40: Es wäre gleich wie wenn ich einen Rendering-Kurs gebe, finde ich fast am gleichen Ebro, wie wenn man jetzt eine Untersuchung macht.

00:24:48: Städtebaulich untersuchen, nämlich ja, das ist die Hälfte von dem oder Niedermäuse, ein Bruchteil.

00:24:55: Ohne Entwurf ist es dann ganz nett, aber es bietet dann auch wenig Lösungsvorschläge.

00:25:03: Also die Gesamtheit ist mir schon sehr wichtig, das zu vermitteln und auch in einem Entwurfsprozess ein Studio einzufordern.

00:25:13: Du hast auch eben gesagt, das schreiben wichtig ist auch und Da käufe ich mal zu deinen Büchern, allen voran das Handbook auf Tyranie, aber auch andere Publikationen haben internationale Aufmerksamkeit erregt oder erlangt.

00:25:29: Und das sind nicht nur Forschungsarbeiten, sondern Reflexionen über den Zustand der Welt, über Macht, Bewegung, Kontrolle, sehr eindrückliche Grafiken und Texte.

00:25:40: Welche Rolle spielt für dich das schreiben und publizieren an der Stelle, auch im Verhältnis zu deinen architektonischen

00:25:47: Projekten?

00:25:49: Ja, schon eine große Rolle.

00:25:51: Ich schreibe jetzt gerade in ein Dext und das macht schon großen Spaß.

00:25:57: Also, das ist auch, wie ich es jetzt gesagt habe, mit dem Verlernen.

00:26:01: Wenn ich dann länger, ich habe jetzt länger nichts geschrieben, dann brauche ich doch ein, zwei Wochen, dass ich wieder merke, oja, jetzt geht es wieder, das Schreiben.

00:26:08: Ja, das ist

00:26:09: wirklich ein Handwerk, ne?

00:26:09: Ja, das ist wirklich

00:26:10: ein Handwerk.

00:26:11: In den Anfang denk ich mir, Jesus, was ist da passiert?

00:26:15: Ich kann es nicht mehr, ich habe es verlernt.

00:26:17: Aber man muss ja dann zwingend durchzuschreiben und irgendwann kommt es dann schon wieder.

00:26:21: Und jetzt bin ich wieder dran und denke mir, es geht doch ganz nett zu dahin.

00:26:26: Und die schreiben schon sehr wichtig, weil es mich zwingt, meine Gedanken wirklich klar zu formulieren.

00:26:33: Das ist schon sehr wichtig.

00:26:37: Wenn ich es dann formulieren, wenn mir eine Formulierung gut gelingt, dann bin ich schon sehr froh und happy, weil es immer möglich ist, das, worüber ich sowieso schon länger nachdenke, rauszubringen.

00:26:49: Also jetzt mit so einem Podcast, die weiß ich nicht, wie das rüberkommt.

00:26:53: Beim Schreiben kann man es nochmal durchlesen und sagen, ja, eigentlich wollte ich genau, ich wollte nicht.

00:27:00: Diese, sondern diese sagen oder nicht Leiter, sondern Treppe oder Stiege, keine Ahnung.

00:27:07: Also man kann es noch präzise formulieren, ist schon sehr schön.

00:27:11: Wie überhaupt jetzt, wenn ich vom Schreiben red zum Lesen komme, also jetzt auch wegen dem Unterrichten, was wir zuerst gesagt haben, ich finde, dass man eigentlich, wenn man auf der Universität ist, lesen sollte.

00:27:25: Also ich glaube, dass man euch lesen, eines der Essenziellen Dinge ist, um sich Wissen anzueignen.

00:27:33: Jeder Studierende, jeder Studierende sollte lesen.

00:27:37: Also eigentlich ist fast ganz egal was.

00:27:41: Zumindest ein Buch im Monat.

00:27:43: So.

00:27:44: So durchschnittlicher Buch im Monat und alterier, also abwechselnd, ein Sachbuch, ein irgendeiner Roman.

00:27:54: So als Zwang, Aufgabe, als Pflichtaufgabe.

00:27:58: als Mensch überhaupt.

00:28:00: Und dann, glaube ich, macht es auch viel mehr Spaß, wenn man überhaupt Architekt, Architektin ist.

00:28:11: Ich bin jetzt ganz was anderes.

00:28:12: Ich bin jetzt in den Bergen und bin wieder Bergsteigen gegangen, aber das gehe jeder regelmäßige Abpflicht alle drei Wochen, muss ich jetzt wandern gehen.

00:28:22: Und es macht so viel mehr Spaß, weil ich es viel fitter bin.

00:28:26: Früher bin ich zweimal im Jahr auf dem Berg, und das war nicht furchtbar, aber was für eine Mühe.

00:28:33: Aber wenn man das regelmäßig macht, ist es echt nett, echt cool.

00:28:38: Und ich glaube, das beim Lesen auch.

00:28:40: Man muss einfach lesen, und dann macht das Leben viel mehr Spaß.

00:28:45: Man weiß viel mehr, man kann mitreden, man ist viel mehr Teil von der Gesellschaft.

00:28:49: Und so kommt Schreiben auch.

00:28:51: Und da denkt man sich eigentlich, also vom Lesen zum Schreiben kommen ist, ist dann eigentlich der nächste Schritt.

00:28:59: Und du drückst ja auch im Schreiben und in den grafischen Dinge aus, die du vielleicht über Architektur oder nicht so gut ausdrücken könntest.

00:29:06: Ja, es fängt fast auch damit an, ich glaube, dass Pläne auch viel mehr beschrieben werden sollten.

00:29:13: Also ich finde es auch gut, man hat dann ein Schnitt durch ein Gebäude, dann steht da was für sie.

00:29:19: Geschosswarnungstecke, da ist vielleicht unten ein, zwei, fünf Zentimeter Putz, dann ist ein, zwei, fünf Zentimeter Stahlbuttondecke, dann haben wir, was bei sich, Schüttung und Drittschalldämmung und Heizestreich und Fussballenbelag.

00:29:32: Ich finde, sie ist nicht schön.

00:29:34: Ein Plan, der die Beschriftung hat und ohne diese Beschriftung ist der zum Teil unleserlich oder viel schlechter leserlich.

00:29:43: Und der Plan soll und muss beschrieben werden.

00:29:47: und auch bei den Untersuchungen.

00:29:49: Also auch bei den Untersuchungen in den Research-Aufgaben habe ich auch so ein bisschen eine Regel, dass man es aufbaut wie ein Kinderbuch.

00:29:57: Es gibt zu Kinderbücher für zwei, drei-jährige.

00:30:00: Da sieht man dann ein Mädchen mit einem roten Apfel und drunter steht, Susanne hat einen roten Apfel.

00:30:07: Der Mehrwert ist, dass es weiß ist, dass das Mädchen Susanne heißt.

00:30:10: Aber es sagt euch genau das Gleiche, was ich schon sehe.

00:30:14: Die Wörter können das nochmal ein bisschen präziser sagen und eigentlich durch die Wiederholung wird das erst ein ganzes.

00:30:27: Ich glaube sehr stark an die Wiederholung in verschiedenen Medien, also im geschriebenen, in der Sprache und im Bild.

00:30:34: Also wenn ich jetzt einen Vortrag halte und dann sage ich auch noch, Sie sehen ein Bild, wo Susanne einen roten Apfel hält.

00:30:41: Und dann habe ich drei Medien, das ist die gesprochene Wort, die schrift.

00:30:44: und die Illustration.

00:30:46: Und ich glaube, das macht die Aussage auch stärker und prägnanter.

00:30:51: Ja, sehr spannend.

00:30:53: Ich bin gerade gedanklich noch ein Schritt weiter und dachte, man kann das mit kreativen Schreiben noch verbinden und die Studierenden auffordern, direkt mal die Bewohner dazu zu beschreiben und was die machen, um mal zu überprüfen, ob die in den Räumen wirklich machen können.

00:31:09: Wofür die Räume gedanken

00:31:09: sind?

00:31:11: Ich bin eh dafür, dass alle schreiben.

00:31:13: Ich bin aber auch dort vorhin, also von daher eben begeistert.

00:31:16: Aber ich glaube auch, was ich zuerst mit den Medien gesagt habe, glaube ich auch in Professionen.

00:31:20: Also ich glaube, ich weiß ja auch nicht, was ich bin.

00:31:23: So, bin auch Auto und so vielleicht.

00:31:25: Aber man kann... Ich früher bin mir geglaubt, man ist das, wofür man ausgebildet ist, aber man ist vielleicht das, was man eigentlich macht.

00:31:37: Wenn man schreibt, ist man ein Autor.

00:31:38: Wenn man liest, ist man ein Lesender, eine Lesende.

00:31:43: Ja.

00:31:45: Ja, sehe ich auch so.

00:31:47: Dieses Schubladen denken, der macht dies, der macht das, der macht das.

00:31:51: Es ist auch relativ verbreitet, dass man sagt, wenn du da bist, dann bitte mischt dich nicht auch noch in der anderen Schublade mit ein.

00:31:58: Das versuchen ja einige Menschen auch hier im Podcast bereits zu Gast gewesen aufzubrechen und zu sagen, ich möchte das nicht.

00:32:04: Ich möchte nicht in der Schublade landen, sondern ich mache das, was ich eben mache.

00:32:10: Und das ist... mal Kunst, mal Architektur, mal Literatur und für mich gehört das alles zusammen.

00:32:17: Wenn du heute auf die Architektur schaust, auf die Lehre, auf die Praxis und die neue Generation, was würdest du jungen Architektinnen, die jetzt das hören und die sagen, ich wäre auch gerne auf diesen Faden unterwegs.

00:32:33: Ich bin aber ein bisschen festgefahren.

00:32:35: Was würdest du denn mit auf den Weg geben, um vielleicht daraus zu kommen?

00:32:40: Weil es ist nicht so leicht.

00:32:41: Gerade wenn man im Büro angestellt ist und gewisse Dinge tut, schon länger tut vielleicht und ich weiß, wie man da gut rauskommen kann oder sich entwickeln kann, sage ich mal so.

00:32:50: Positiv formuliert.

00:32:53: Ja, ich glaube, ich glaube, das ist sehr schwierig, weil die Geschichten so individuell sind.

00:33:01: Es ist auch so schwierig zu sagen, ja, mach das, wohin dich deine Faszination führt.

00:33:08: Zum Teil sind Dinge halt auch mühselig.

00:33:12: Also wenn ich jetzt jemandem was raten würde, sage ich, ja, mach einfach das, wozu du Lust hast.

00:33:18: Und ich schaue dann auf mich selbst einfach so viel, wo ich keine, wo ich glaube, das muss ich jetzt tun, aber einfach ist es auch nicht.

00:33:25: Also ich glaube so ein guter Mix aus Leiden und Freude ist vielleicht ganz gut, dass man sich heute irgendwie ein Belohnungssystem überlegt.

00:33:39: Also Mühe nicht scheuen und Belohnen.

00:33:41: Ja,

00:33:42: so eine Dialektik.

00:33:45: Ja, super.

00:33:46: Dann danke ich dir vielmals für die Informationen, für das Gespräch und das Interview Theo Deutinger.

00:33:52: Ja, danke auch.

00:33:53: Das

00:33:53: war studiert um zu bauen.

00:33:54: Der Baunetz Campus Alumni Podcast präsentiert von Gira.

00:33:58: Wir freuen uns, wenn ihr beim nächsten Mal wieder rein hört und wenn ihr uns eine Bewertung dalasst.

00:34:03: Redaktion und Veröffentlichung.

00:34:05: Katharina Lux, Baunetz Campus, Moderation und Audioproduktion.

00:34:09: Ich, Kerstin Kuhnighardt, Berlin,

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