REISE-SNIPPETS SPEZIAL #2: Nach Antwerpen, London und ins eigene Projekt

Shownotes

Wohin geht die nächste Reise? In unserem kleinen Spezial nehmen uns unsere Alumni via Sprachnachricht mit an Orte, die sie geprägt haben. Sabine de Schutter führt in ihre Heimat Belgien und erzählt uns von ihrer Vielfalt - von Jugendstil bis zeitgenössischer Architektur. Senta Hoppe entdeckt in London das Barbican Centre: ein brutalistisches Gesamtkunstwerk und gebaute Utopie. Und Lionel Esche erzählt, wie Architektur erlebbar wird – in Kirchen, auf Plätzen und schließlich im Moment, wenn das eigene Projekt von Menschen genutzt wird. Eine neue kleine Folge voller Stimmen, die zeigen, wie Architekt*innen Orte erleben, verstehen, erzählen und uns selbst auf eine Reise schicken.

Host, Reaktion und Produktion: Katharina Lux Schnitt: Clemens Braumann

Übersicht aller Folgen mit weiteren Infos & Bildern zu unseren Gästen: https://www.baunetz-campus.de/podcasts

Der BauNetz CAMPUS Alumni-Podcast wird unterstützt von GIRA.

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum Baunetzkampus Alumnipodcast.

00:00:05: Ich bin Katharina aus der Baunetzkampus Redaktion und ihr hört mich wie vor zwei Wochen schon mal einmal wieder, denn heute gibt es wieder ein kleines Spezial, genauer gesagt ein Reisespezial.

00:00:17: In diesem Format teilen uns unsere Alumnipersönliche Reiseindrücke mit.

00:00:22: Orte, die sie geprägt haben, die sie inspirieren oder die einfach zeigen, wie ArchitektInnen auf gebaut und erlebte Räume blicken können.

00:00:29: Dieses Mal nehmen uns wieder drei Aluminium mit, zum einen Sabine des Schütter, die uns nach Belgien führt und dort ihre architektonischen Highlights zeigt in ihrer Heimat.

00:00:39: Center Hoppe, die das Barbican Central in London entdeckt, ein brutalistisches Gesamtkunstwerk.

00:00:45: und Lionel Esche, der über Kirchenplätze und den Moment spricht, wenn gebauter Architektur von Menschen wirklich genutzt wird.

00:00:52: Damit starten wir auch gleich mit Lionel.

00:00:56: Los geht's!

00:01:00: Hi, liebe Bauernheitsreaktionen und hi an die liebe Katharina.

00:01:07: Vielen Dank für die Anfrage.

00:01:09: Ich finde das Thema von der Fragestellung ziemlich schön, weil man, glaube ich, an unglaublich vielen Orten etwas Schönes lernen kann.

00:01:18: Also wir waren jetzt kürzlich erst in Aschaffenburg wegen einem Kolokionsverfahren und dem anschließenden Verfahren.

00:01:25: Und ich war auch total wieder positiv überrascht von der Staat, also was sie eigentlich Wirklich hart, unglaublich hügelig an vielen Stellen.

00:01:33: Ein wahnsinnig schönes Schloss, unglaublich schöne gotische Kirchen, auch in der Stadt, tolle Umbaukultur, wahnsinnige Parkhäuser.

00:01:42: Ich glaube, darauf zieht die Frage aber nicht hinaus, aber vielleicht ein bisschen meine Antwort.

00:01:46: Ich glaube, man kann unglaublich schöne Orte an fast jeder Stelle entdecken.

00:01:52: Ich nehme immer so ein paar Beispiele und das sind nicht nur Architekten, sondern das sind eigentlich die Masse an Menschen tatsächlich.

00:01:58: Beispielsweise, wenn wir in eine Kirche gehen, dann ist das immer so ein Gefühl, was jeder Architektur in den Raum versteht.

00:02:05: Also es ist fast wie ein Automatismus, also in den Kirchen oder in den Sakralen Bau, dass wir automatisch ruhiger werden und fast wie so ein inneres Ruhepol erzeugen und den Raum auch wirklich wertschätzen.

00:02:18: Es ist ganz, ganz selten, dass man also in der Kirche wirklich laut redet oder so etwas.

00:02:23: Also das würde fast gar nicht passieren.

00:02:25: Und dort merkt man auch, diese Wertschätzung eigentlich von Raum und gebauter Umwelt.

00:02:29: Also, das ist eigentlich was total Schönes.

00:02:33: Dann gibt es natürlich das zweite Beispiel, was ich irgendwie unglaublich gerne mag.

00:02:37: Das ist in Venedig.

00:02:38: Und jetzt gesäkuliere ich ganz wild hier.

00:02:41: Das ist, wenn man beispielsweise in Venedig ist und diese engen Gassen eigentlich entlang geht.

00:02:48: Und dann ist man eigentlich wie in so einer Engel getrieben und plötzlich kommt man dann eigentlich auf so eine Weite, also diesen Platz dieser kleine Korto und plötzlich hat man eigentlich so ein Gefühl von Freiheit und diese beziehungsfrischenden Enge und Weite, also diesen zwei Räumen, die einander bedingen, das ist irgendwie was ein sehr, sehr schönes Thema, was man eigentlich fast überall mit aufnehmen kann, also wie Plätze eigentlich wirklich eine wahnsinnige Qualität haben, dass es eben, weil es diese engen Straßen davor gibt.

00:03:19: Dessen zu zwei Beispiele, so aus vielleicht aus dem Alltag, die man fast auf jede Stadt übersetzen kann.

00:03:25: Und das ist ja eigentlich auch Städtebau dann letztendlich.

00:03:29: Aber es gibt wahrscheinlich auch mal eine ganz andere Herangehensweise, welche auch prägend fein ist.

00:03:34: Und wahrscheinlich war das für mich irgendwie so etwas wie das erste gebautes Projekt oder die erste gebaute Vision.

00:03:41: Und da ist vielleicht immer das Schöne dran.

00:03:44: Man stellt sich ja dann ganz ganz viele Sachen vor und am Anfang sind auch vielleicht die Projekte auch sehr sehr klein und plötzlich nach all den, sagen wir mal, Jahren von Planung und Umweltsungen und vielleicht auch Disruptionen kommt es dann dazu, dass man eigentlich vor seinem gebauten Werk oder einer gebauten Architektur oder einem gebauten Innenarchitektur steht und plötzlich ist man nicht mehr der einzige vor diesem Objekt, sondern es sind ganz ganz viele plötzlich Leute dort und die nutzen das plötzlich und das ist eigentlich ein wahnsinnig schöner Moment.

00:04:15: der dann auch irgendwie total viel gibt.

00:04:18: Wenn dann beispielsweise ein Kiosk oder ein Café, was man gestaltet hat, vielleicht ist das auch eine kleine Aufgabe, die man am Anfang mal gemacht hat.

00:04:25: Also zwischendurch sind sie deutlich größer, aber als Beispiel funktioniert das, glaube ich, ganz gut.

00:04:30: Und plötzlich kommt dann irgendwie ein Kind oder kommt dann irgendwie eine Familie und bestellt sich ihr Langnese-Eiscreme, also wie es in der Werbung herkommt.

00:04:39: Und die nutzen diesen Raum und schätzen den auch und nutzen ihn.

00:04:43: Also diese Nutzung tatsächlich was total befriedigend ist, weil man plötzlich nicht mehr der Einzige ist, sondern es wird eigentlich zu einer Architektur, die tatsächlich im Gebrauch ist.

00:04:52: Und das ist vielleicht wie eine Katase.

00:04:56: Also das ist was total Schönes an dem Moment, wenn man das wirklich sieht, wie die Architektur gebraucht wird.

00:05:02: Das ist genauso, wie wenn man Fotografen vorbeischickt.

00:05:05: Und am Anfang hat man vielleicht tatsächlich so eine innere Vision, wie die gebraute Architektur aussehen möchte, aus den Säulen.

00:05:12: Und die Architektur tatsächlich dann auch entsteht.

00:05:18: Man stellt sich das vor in Bildern, in Modellen, in Renderings etc.

00:05:22: Und am Ende möchte man eigentlich fast das Foto selber schießen und fragt natürlich ein Architekturfotografen an und er schießt einem das Foto dann letztendlich.

00:05:31: Und dann denkt man sich, jetzt müsst ihr auf die Straße.

00:05:36: Und dann denkt man sich, okay.

00:05:39: Eigentlich in dem Moment müsste der Architekturvergraf hoffentlich schießen, der genau dieses Foto, aber wir machen das mal so, dass wir es denen nicht sagen, was man genau schießt.

00:05:48: Und plötzlich schießt, also er hat plötzlich ganz unerwartete und weitere Momente und genau die Vision, aber die man sich selber vorgestellt hat.

00:05:55: Und dann merkt man auch, dass der gebaute Raum, den man sich vorgestellt hat, wirklich, wirklich funktioniert.

00:06:01: Also das hoff ich auch jedem, ich deckt ihn immer.

00:06:04: Und das ist ein total schöner Moment und im besten Fall.

00:06:08: Fotografiert dann auch eine Szene, die man sich selber nicht vorgestellt hat, die aber eine total schönere, räumliche Wirkung hat.

00:06:14: Und das ist für mich wahrscheinlich so ein Moment, der sehr, sehr erschrehen sind.

00:06:20: Und auch ein schöner Abschluss von einem Projekt ist, wo man eigentlich sieht, dass viele, viele Sachen einfach toll zusammenkommen.

00:06:27: Ja, klassisch überzogen

00:06:29: und

00:06:29: also schönen Abend euch.

00:06:33: Vielen Dank an der Stelle an Lionel für diesen sehr persönlichen Blick.

00:06:36: Vom Gefühl in Kirchen bis hin zum Moment, wenn das eigene gebaut Projekt tatsächlich auch endlich von Menschen genutzt und bespielt wird.

00:06:44: Jetzt reisen wir weiter mit Sabine Deschütter.

00:06:47: Sie nimmt uns mit nach Belgien, ihrer Heimat und zeigt uns, warum das Land mit seiner Mischung aus Jugendstil, zeitgenössischer Architektur und starken Persönlichkeiten unbedingt eine Reise wert

00:06:57: ist.

00:06:58: Los

00:06:58: geht's.

00:07:02: Hallo, ich bin Sabine, Sabine des Schütters Gründerin von dem Lichtplanungsbüro Studio des Schütters.

00:07:09: Wir sitzen in Berlin und in Antwerpen.

00:07:12: Ich komme selber aus Antwerpen, wo ich Architektur und als Master in Architektur studiert haben.

00:07:20: In Wismar an der Ostsee habe ich dann Lichtplanung studiert, was ja dann nicht so weit ist vom Berlin.

00:07:29: Ich würde unbedingt Belgien als Reiseziel empfehlen.

00:07:33: Ihr hört es schon, gar nicht voreingenommen als Belgierin.

00:07:38: Und genau wieso?

00:07:40: Weil es meiner Meinung nach eine sehr tolle Mischung hat aus Arnovo, Ardeco, aber auch sehr moderne zeitgenössische Architektur von sowohl Ich würde sagen namhafte belgische Büros, aber auch sehr internationale.

00:07:59: Wie

00:08:00: Stefano Buri hat gerade im Süden von Antwerpen wieder ein Gebäude mit ganz viele Bäume fertiggestellt.

00:08:10: So zeigt er, wie Natur in Hochbau und in dicht besiedelte Gegenden integriert werden kann.

00:08:23: Bist du zum Beispiel ein Projekt von Sahadid am Hafen, was richtig jetzt so ein Wahrzeichen ist für die Stadt und oder für den Hafen?

00:08:34: Sonst fand ich auch oder würde ich auch unbedingt das... Projekt oder diese Site, das Areal von Axel Verford empfehle.

00:08:48: Er ist ein sehr namhaften belgischen Architekten, mit dem er das Glück hatte, schon mal zusammenzuarbeiten an ein paar Projekte.

00:08:59: Seine Architektur steht für sehr atmosphärisches, ja sehr atmosphärische und auch gesamtheitliche Konzepten.

00:09:13: Man kann bei ihm oder da auf dieses Areal mehr Gebäude besuchen.

00:09:19: Da hat er eine Mischung aus Architektur auch ganz mit Respekt für was schon da ist.

00:09:29: Also sehr viel renoviert und aufgearbeitet bis zum moderne Kunst von Anish Kapoor.

00:09:36: Also er hört es schon, eine sehr tolle Mischung.

00:09:39: Sonst würde ich Belgier als kleines Land mit Potpourri an Architektur überschreiben.

00:09:45: Menschen wohnen hier eh in Häuser statt in Wohnungen.

00:09:50: Es ist ja ein ganz anderes Maßstab als Berlin und dementsprechend haben auch mehr Architektur und kleine Architekturbüros die Möglichkeit sich auszutoben.

00:10:03: Das

00:10:04: war ein sehr eindrucksvoller Einblick von Sabinen.

00:10:07: Ein Architekturland im Kleinformat quasi, das dann doch Sophie, FIFA und Atmosphäre bieten kann.

00:10:13: Und von Belgien geht es jetzt dann auch nach London.

00:10:16: Senator Hoppe nimmt uns mit ins Barbican Center ein brutalistisches Gesamtkunstwerk, das zeigt, wie Gebäude, Utopien wirken und wie wir sie heute erleben können.

00:10:29: Hi.

00:10:31: Wahrscheinlich erzähle ich hier niemandem was Neues, wenn ich es sage, dass ich es am spannendsten finde, mich an mir unbekannten Orten, Städten.

00:10:41: Landschaften einfach treiben zu lassen und zu gucken, was ich dabei entdecke.

00:10:46: Manchmal ist das mehr oder weniger spannend, aber auf jeden Fall immer lehrreich.

00:10:52: Und eine meiner liebsten Entdeckungen der letzten Jahre war das Barbican Center in London.

00:11:02: tatsächlich sehr bekannt, mir vorher unbekannt, aber sehr bekannt für die brutalistische Architektur.

00:11:08: Es ist in der Mitte von London, es ist damals unter einem deutschen Bombenangriff kaputt gegangen, der Stadtteil, und wurde dann neu bebaut mit diesem brutalistischen Gesamtkunstwerk Komplex.

00:11:25: Und in two hundred eighty eröffnet.

00:11:31: Und es gibt Wohnen, es gibt, es ist ein Performing Arts Center, es gibt einen super coolen indoor Greenhouse Garden.

00:11:44: Und die Kinos, so eine Library, alles Mögliche.

00:11:47: Und es hat einfach wahnsinnig Spaß gemacht.

00:11:52: Und wenn man nicht darauf vorbereitet ist, natürlich nochmal überwalten die Kinder, die ganzen Details zu entdecken.

00:11:58: Und was mich aber auch so... beeindruckt hat, ist diese gebaute Utopie, diese ja auch durchaus nicht immer beliebte Ästhetik der Betonfassaden.

00:12:16: Und ich fand es ein bisschen witzig.

00:12:20: Ich habe jetzt dann auch noch mal ein bisschen gegoogelt, was wollten die eigentlich damals bauen.

00:12:29: eine der Aussagen der Architekten ist, dass sie sich vorstellen, dass da junge Leute einziehen, die gerne nach Italien in Urlaub fahren und französisches Essen essen.

00:12:39: Ich habe mich ein bisschen ertappt gefühlt.

00:12:42: Ich würde da auch gerne einziehen.

00:12:45: Und das ist natürlich auch eigentlich jetzt eine Utopie, für die ich heute nicht mehr bauen würde oder das finde ich einfach nicht so spannend, aber ich finde es spannend, wie sich sowas durch die Zeit und durch Gebautes irgendwie nachvollziehen lässt.

00:13:06: Es ist irgendwie architekturhistorisch, total spannend, so große Ideen, also einen größeren Maßstab umgesetzt.

00:13:22: Konzepte zu sehen und ich kann es auf jeden Fall nur empfehlen, wenn man in London ist, da auf jeden Fall mal vorbeigeguckt.

00:13:33: Ansonsten wünsche ich allen viel Spaß beim Entdecken von Architektur und Architekturgeschichte und Materialitäten und Träumen, alten Träumen wie auch neuen Träumen.

00:13:53: Viele Grüße.

00:13:56: Damit sind wir am Ende auch dieser kleinen Spezialfolge angekommen mit den Eindrücken von Lionel, Sabine

00:14:03: und

00:14:03: Senta.

00:14:04: Ein herzliches Dankeschön an der Stelle auch nochmal an euch für diese wirklich spannenden tollen Nachrichten und Eindrücke.

00:14:12: Wie ihr merkt, eröffnen unsere Alumni immer wieder ganz eigene Perspektiven.

00:14:16: Und wir möchten euch davon auch noch in den nächsten Wochen mehr kleine Reisepostkarten, die wir alle gemeinsam hören können, mitgeben.

00:14:25: Wenn ihr Lust habt, könnt ihr natürlich auch alle regulären Folgen mit unseren Gästen nachhören auf baunetzcampus.de.

00:14:32: Dort erfährt ihr mehr über ihre Wege in die Architektur, was sie gelernt haben und gelehrt haben, unter anderem auch und wo sie heute stehen.

00:14:41: Da findet ihr auch einen Überblick zu allen weiteren regulären Folgen, die unsere großartige Host Kerstin Kunig hat moderiert.

00:14:49: Die Folgen erscheinen natürlich selbstverständlich weiterhin.

00:14:51: Dieses kleine Spezial versteht sich eher so als kleines, ja, vielleicht nachträgliches zum Sommerurlaubscodil zwischendurch.

00:14:59: Der Baunetz Campus Alumni Podcast wird unterstützt von Gira.

00:15:04: Mehr dazu erfahrt ihr natürlich auch bei uns auf baunetz-campus.de.

00:15:09: An der Stelle verabschiede ich mich.

00:15:11: Bis ganz bald und ich wünsche euch einmal wieder eine sehr schöne Reise.

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